Weingut

Aurensan

Aurensan

Caroline Rozès

Land: France

Region: Sud-Ouest

Es klingt wie die Dornröschen-Geschichte, nur umgekehrt. Nicht Dornröschen schläft, sondern das Schloss, genauer die umliegenden Reben. Und der Prinz, welcher Dornröschen aus dem Schlaf erweckt ist in diesem Fall eine Prinzessin. Mit 33 Jahren entscheidet sich Caroline Rozès für das Abenteuer Armagnac, nach einem erfolgreichen Start in der Parfumerie, wo sie zuerst bei Kenzo Parfum, dann bei Sisley arbeitete, an der Seite von Hubert und Isabelle d’Ornano, den Gründern dieser französischen Marke. Dies verstärkte in ihr den Wunsch selbständig tätig zu werden. «Sie waren nicht sonderlich erstaunt, als ich ihnen meinen Abschied mitteilte», fügt sie an. Ihre Familie jedoch erfüllte dies eher mit Besorgnis. «Ich gab mitten in der Weltwirtschaftskrise eine gut bezahlte Stelle auf um mich in eine ungewisse Zukunft zu stürzen», meint sie schmunzelnd. Zu gross war jedoch die Lust «etwas Eigenes zu erschaffen, ganz nach dem persönlichen Gusto zu gestalten». Ich hatte das Glück, dass meine Familie diese zwei herrlichen Güter besitzt, wo man seit langer Zeit Armagnac herstellt, ... deren Vermarktung jedoch unterschiedliche Phasen kannte.» Im Klartext, seit der Grossvater, Jean Rozès, sich nicht mehr darum kümmerte, wurde nicht mehr viel Armagnac verkauft. «Man destillierte nicht konsequent jedes Jahr, die Ernte wurde weiterverkauft», erklärt Caroline Rozès. Die wenigen Flaschen wurden in der Familie und von einigen Freunden getrunken. Die Rebflächen der zwei Familiengüter, Château Leberon und Domaine d’Aurensan in Cassaigne in der Appellation Armagnac-Ténarèze wurden stets bewirtschaftet. Bernard, der Vater von Caroline kümmerte sich darum – zusätzlich zu seinem Beruf als Geologie-Ingenieur. «Ich bin die vierte Generation. Zu Zeiten, als mein Grossvater sich darum kümmerte, verkauften sich die Produkte bei Fauchon in Paris, in Deutschland hatten wir einen sehr guten Kunden. Es lief gut.» Danach fiel das Familienunternehmen in einen «Dornröschen-schlaf», fügt sie an. Seit Ende 2011 setzt sich Caroline Rozès voll und ganz für die Renaissance der beiden Domainen ein. Sie nimmt sich der Kommunikation an, zwei Internetauftritte werden gestaltet. Assemblagen werden kreiert, Verpackungen entwickelt. Caroline Rozès ist ganz erfüllt von der „Lust, für etwas Eigenes zu arbeiten, ein Produkt, eine Region, Menschen, mit denen ich mich seit je verbunden fühle, zu valorisieren, für ein Produkt, das schön, edel und authentisch ist, einzustehen!“ Ihr vor kurzem pensionierter Vater begleitet sie in ihrem Abenteuer. Er widmet sich vollzeitich der Reb- und Kellerarbeit. Ihre Schwester, welche als Veterinärin in der Region von Angoulême arbeitet, berät sie im Bereich der chemischen Spritzmittel, besser gesagt, wie man darauf verzichten kann. «Wir planen auf biologischen oder sogar auf biodynamischen Rebbau umzustellen. Der Einsatz von Pestiziden konnten wir bereits erheblich senken, da wir möglichst viel von Hand machen. Es gibt diesbezüglich noch viel zu verbessern. Das Ziel ist es, möglichst wenig zu intervenieren, sei es im Rebberg oder bei der Weinbereitung. Wir vinifizieren zu 100% natürlich bevor der Wein von einem Destillateur destilliert wird», präzisiert sie. «Unsere Fässer werden aus Bäumen hergestellt, welche auf unseren Landgütern wachsen. In unseren Augen ist diese Terroir-Synergie sehr wichtig.» Es wird klar, Caroline Rozès hat sich für Spitzenqualität und Authentizität entschieden. So werden die Armagnacs des Château Leberon, nach Jahrgang getrennt, direkt ab Fass unverdünnt abgefüllt, ebenso die Jahrgangs-Armagnacs der Domaine d’Aurensan, wo auch Assemblagen erstellt werden. Für Caroline ist «ein Jahrgangs-Armagnac wie ein Soliflore, eine Assemblage eine veritable Komposition». In ihren Augen scheint die Welt des Parfums derjenigen des Armagnacs nicht so fremd zu sein. Ein weiteres «Prinzip» lautet: kein Hinzufügen von Farbstoffen, keine Zugabe von Zucker bei der Abfüllung. Ein echter Winzer-Armagnac offenbart sich unverfälscht. Caroline Rozès visiert eine kleine Produktion an, 4'000 bis 5'000 Flaschen pro Domaine, alle nummeriert, mit Wachssiegel verschlossen. «Wir wollen Spitzenqualität, wir sind zuallererst Winzer und versuchen, indem wir möglichst wenig intervenieren, das Terroir unverfälscht zum Ausdruck zu bringen.»

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