Weingut

Infantado

Infantado

João Roseira

Land: Portugal

Region: Porto e Douro

Die Quinta do Infantado unterscheidet sich wohltuend von den moderneren Weingütern der boomenden Douro-Region. Bereits auf der steilen, bachbettähnlichen Zufahrt hinunter zu den alten Gemäuern des Weinguts lässt sich erahnen, dass sich hier kein Designpalast, kein Oenologie-Tempel finden lassen wird. 1816 wurde die Quinta durch den portugiesischen Kronprinz D. Pedro IV gegründet, hier wurden Zölle in Form von Trauben und Wein für den Infanten eingezogen. Seit über 100 Jahren ist die Domäne im Besitz der Familie Roseira. Heute produziert die Quinta do Infantado ca. 110'000 Flaschen Portwein, ausschliesslich aus eigenen Trauben. Alle Parzellen der Quinta sind als Class-A registriert und gehören mit zu den besten des Douro (die Parzellen für die Produktion von Portwein werden in einem aufwändigen Prozedere mit der Klassifizierung A bis E versehen). Auf Infantado werden die Trauben nach traditioneller Art durch Pisadores in offenen Lagares* von Fuss eingemaischt. Seit kurzem hat jetzt auch maschinelle Hilfe Einzug gehalten, welche die Stampfarbeit der Erntehelfer teilweise übernimmt. Ausgebaut werden die Weine in grossen, zum Teil uralten Eichenfässern. Diese werden laufend überholt, denn das ausgelaugte Holz verleiht den Ports die unverwechselbare Note der Quinta do Infantado. Sowohl Tawny wie die Vintage-Ports erreichen immer wieder hohe Auszeichnungen und gehören nebst Noval, Niepoort und Crasto zu den Besten. Nebst Portweinen produziert Joao Roseira auch trockene, biologisch produzierte Rotweine. Die Trauben stammen aus zwei kleinen Parzellen von 1.2 -2 ha in der Serra do Douro und der Serra de Cottas. Diese Lagen sind extrem steil und liegen auf 250-350 Meter. Die Böden bestehen aus Schiefer und können nur von Hand bearbeitet werden. Die Aromen des Terroirs verleihen den Weinen Noten von schwarzen Kirschen, Pflaumen und Schokolade (dank barrica) umrahmt von reifen Tanninen. *Lagares haben in Portugal uralte Tradition. Lagares nennt man in Portugal jene grossen, flachen Vergärungsbecken aus Granit, Beton oder neuerdings auch aus Edelstahl, in denen die Trauben samt Stiel und Stengel behutsam mit den Füssen eingemaischt werden. Nach wenigen Tagen der Mazeration in den flachen Gärbecken werden sie für die weitere Gärung und den anschliessenden Ausbau in Holzfässer umgefüllt. Die Mazeration der Beerenschalen in den Lagares erfolgt sehr schonend, weil die Fussballen die Bitterkeit verursachenden Zellen der Beerenhäute, Stiele und Rappen nicht zerstören. Die traditionelle Lagares-Kelterung bedingt, auch ob des enormen Sauerstoffkontaktes durch die grosse Oberfläche, eine sehr spezifische, samtig fruchtbetonte Gerbstoffstruktur der Rotweine, die sie identifizierbar macht ob ihrer dichten Samtigkeit und ihrer massiven, aber durch die Verwendung der Stiele und Rappen auch frisch wirkenden Präsenz.

Infantado
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