Thema

Domaine Louis Bovard

Dézaley

Die aus Cully stammende Familie Louis BOVARD bewirt- schaftet seit mehreren Jahrhunderten ein Weingut, das seinen Sitz an einer der renommiertesten Reblagen der Schweiz hat, am Ufer des Genfersees. Louis-Pilippe Bovard übernahm 1983 – nach seinen Tätigkeiten als Werbefachmann und Direktor des „Comptoir Suisse“ – das Familiengut. Er hinterfragte dessen Tradition, löste sich von ihr, bewahrte aber gleichzeitig ihre besten Elemente. Dazu gehörte natürlich der mit dem Dézaley untrennbar verbundene Chasselas als Hauptanteil der Rebsorten, die Rückkehr zum Gobelet-Schnitt sowie der Ausbau des Chasselas auf Hefe und in Holzfässern.

Monsieur Louis Bovard
Monsieur Louis Bovard

Das Weingut erstreckt sich über 17 Ha Rebland im Lavaug Gebiet, wo hauptsächlich Appellationen wie Dézalay, Calamin, Saint Saphorin und Epesses produziert werden. Dazu gehört ebenfalls 1 Ha im Gebiet von Aigle.

Die Weinberge am Genfersee, vor allem aber die Terrassenlagen des Lavaux-Gebiets, sind durch Klima- und Bodenbeschaffenheit das Herz der Heimat de Chasselas. Goldgelber Chasselas ist eine besondere Auslese, beschränkt auf die Schweizer Gegend und ausschliesslich zur Weinbereitung bestimmt.
Die Bovard-Produktion setzt sich zu 75% aus Chasselas-Weissweinen zusammen, die sich im Reifezustand nach 8 bis 12 Monaten durch eine goldgel- be Farbe hervorheben. Weisse Sauvignon und Chenin vervollständigen seit kurzem das Sortiment der Weissweine.

Diverse rote Rebsorten bilden die restlichen 20%: Syrah, Merlot und Pinot noir, deren Zusammensetzungen herrlich strukturierte Spitzenweine ergeben. Diese roten Rebsorten werden den Mauern entlang als Spaliertrauben angebaut.
Seit dem Jahrgang 1999 hat die Domaine Bovard ihr Weinsortiment vollständig erneuert: Unter der Bezeichnung „Tradition“ werden die klassischen Chasselas-weine künftig auf ähnliche Weise wie die renommierten französischen Weissweine auf Weinhefe bei regelmässigem Aufrühren bis zur Flaschenabfüllung vinifiziert. Dies verleiht den Weinen noch mehr Aroma und Struktur und verstärkt die Ausprägung jedes Terroirs. Der Gehalt an natürlichem CO2 sowie an freiem SO2 ist um einen Drittel reduziert. Dieser Stil bricht endgültig mit dem herkömmlichen Typ des blumigen und spritzigen „Aperoweins“. Er orientiert sich eher an den eine Mahlzeit begleitenden Weinen, wobei sich das Alterungspotential erhöht.

Für die Pinot (Aigle, Epesses und Villette) bietet die lange Gärungszeit mit Kalt-Mazeration ein bessere Extraktion der Gerbstoffe und der Frucht.
Unter dem Wahrzeichen „Collection Louis-Philippe Bovard “ werden drei Gruppen von Weinen in mehr oder weniger begrenzten Mengen präsentiert:

In der ersten Gruppe vervoll- ständigen und erneuern vier neue Weissweine das Angebot grundsätzlich. Drei davon weisen einen vom Chasselas unterschiedlichen Ausdruck auf, insbesondere dank des Ausbaus in Barriques. Zu ihnen gesellt sich ein als aussergewöhnlich beurteilter Sauvignon (“Buxus”). Diese Weine stiessen sogleich auf reges Interesse und wurden von der berühmten Zeitschrift „Wine Spectator“ mit Noten von 88 bis 90 Punkten bewertet.

In der zweiten Gruppe werden eine Serie früherer Jahrgänge des „Dézaley Médinette“ zusammengestellt, die sich mit dem Alter den renommierten Chablis oder weissen Burgundern annähern. Nach Ansicht berühmter Küchenchefs gehören sie zu jenen Weinen, die Käse am schönsten aufwerten.

Die dritte Gruppe schliesslich umfasst die Roten aus dem Dézaley und von Saint-Saphorin, deren Anteil an Syrah und Merlot im Verhältnis zum Blauburgunder erhöht wurde. Besser angepasste Gärprozesse und der Ausbau der beiden Rebsorten in Barriques ergeben vielschichti- ge, langlebige Terroirweine.